Karpfenfische

Karpfenfische
Karpfenfische,
 
Cyprinidae, Familie der Karpfenartigen Fische, mit etwa 1 600 Arten die artenreichste aller Fischfamilien. Karpfenfische sind weltweit mit Ausnahme von Südamerika, Australien und Madagaskar im Süßwasser verbreitet. Der Körper besitzt zykloide Schuppen, der Kopf ist schuppenlos und das Maul stets ohne Zähne. Die Schlundknochen tragen an ihrer Innenfläche zahnartige Gebilde (Schlundzähne).
 
In Europa leben etwa 74 Arten mit zahlreichen Unterarten, z. B. aus der Gattung Rotaugen das Rotauge (Plötze), der Pigo und eine Unterart, der Frauennerfling, sowie die Schwarzmeerplötze, auch mit einer Unterart, dem Frauenfisch (Perlfisch); ebenfalls zu den heimischen Karpfenfischen zählen Karausche und Giebel (Karauschen); die Gattung Leuciscus ist vertreten mit dem bis 80 cm Länge erreichenden Aland (Nerfling; Leuciscus idus) und einer in Zierfischteichen gehaltenen, weißgolden glänzenden Spielart der Goldorfe sowie Döbel, Hasel und Strömer, die Gattung Brassen mit Brachsen, Zobel und Zope. Weitere in Europa heim. Karpfenfische sind u. a. noch Bitterling, Blicke, Elritze, Karpfen, Moderlieschen, Nase, Rapfen, Rotfeder, Schleie, Schneider, Ukelei, Zährte, Ziege sowie die Flussbarbe (Barben) und die Gründlinge.
 
Die größten Karpfenfische leben in Hinterindien, im Malaiischen Archipel und in Australien, die längste Art ist die Riesenbarbe (Tor putitoria) mit bis etwa 3 m Länge, die kleinste der Zwergbärbling mit etwa 2 cm Länge. Besondere Lippenentwicklungen haben die afrikanischen und südasiatischen Fransenlipper (Gattung Labeo), so der Feuerschwanz (Labeo bicolor), der auch in Aquarien gehalten wird. Ausschließlich tropische Karpfenfische sind auch die Bärblinge, u. a. mit zahlreichen kleineren Zierfischen, sowie die Flugbarben (Gattung Esomus) aus Hinterindien, die mit ihren vergrößerten Brustflossen gleitende Sprünge über die Wasseroberfläche ausführen können.
 
Die Art Pseudorasbora parva breitet sich zunehmend auch in stehenden und fließenden Gewässern Europas aus und ist aus Gründen des Naturschutzes (»Faunenverfälschung«) unerwünscht. Aus China eingeführte und überwiegend in geschlossenen Gewässern gehaltene Karpfenfische sind der Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) und der Silberkarpfen (Hypophthalmichthys molitrix). Sie pflanzen sich in Europa in freier Natur nicht fort.

Universal-Lexikon. 2012.

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